Neues Bürgeramt in Kladow soll ohne Baugenehmigung  eröffnet werden
						Barrierefreie Toilettenräume im neuen Bürgeramt in der  Jugendfreizeiteinrichtung Parnemannweg sind zunächst nicht vorgesehen.  Dies teilte der Bezirksbürgermeister gestern in der  Bezirksverordnetenversammlung auf Dringlichkeitsanfrage der CDU-Fraktion  mit. Zudem musste der für Facilitymangement zuständige  Bezirksbürgermeister gestern auch kleinlaut zugeben, dass für das neue  Bürgeramt in Kladow, welches in der kommenden Woche feierlich eröffnet  werden sollte, derzeit weder eine Baugenehmigung noch eine amtliche  Bauabnahme gebe.
Arndt Meißner,  Vorsitzender der CDU-Fraktion Spandau, ist schockiert:
  „Jeder  Gewerbetreibende muss die Auflagen für einen barrierefreien  Zugang penibel genau  erfüllen. In der Wilhelmstadt hatten wir gemeinsam  mit dem damaligen  CDU-Bürgermeister und Baustadtrat erst vorletztes  Jahr darauf bestanden, dass  die neue Postfiliale auch für  Rollstuhlfahrer erreichbar sein müsse. Und jetzt,  wo es darum geht,  dass der Bezirk ein neues Serviceangebot für die  Spandauerinnen und  Spandauer eröffnen möchte, werden diese Auflagen von den  zuständigen  SPD-Stadträten hinten angestellt. Man will sich sogar von der   Verpflichtung, das Bürgeramt barrierefrei zu eröffnen, freistellen   lassen.
  
  Wir sind nicht nur  fassungslos, dass der Bauantrag erst vor 2 Wochen  gestellt wurde, sondern dass  Bezirksbürgermeister wie auch seine  SPD-Fraktion eine Baugenehmigung inklusive  Bauabnahme für 'verzichtbar'  halten. Das ist eine Ohrfeige für jeden privaten  Bauherrn. Wir als  CDU-Fraktion bleiben dabei: Serviceangebote für die  Bürgerinnen und  Bürger müssen barrierefrei für alle erreichbar sein. Da muss das   Bezirksamt mit gutem Beispiel vorangehen!
  
  Wir haben von  Anfang an kritisiert, dass das neue Bürgeramtskonzept mit  zu heißer Nadel  gestrickt wurde. Jetzt tritt genau das ein, wovor wir  gewarnt haben: Der  Bürgeramtsstadtrat macht die alten Bürgerämter  dicht, ohne nahtlose  Ersatzangebote zu haben!“