Der Spandauer Wahlkreis 3 umfasst folgende Gebiete: Haselhorst, Tiefwerder, Siemensstadt, Stresow und nördliche Wilhelmstadt.

Haselhorst

Zwischen Urbanität und Natur 

Haselhorst ein Ortsteil mit einer Mischung aus Wohn- und Gewerbegebieten. Es gibt Wohnsiedlungen, die vor allem in der Nachkriegszeit errichtet wurden, sowie viele Industrie- und Gewerbeparks. Umgeben von Wasserlandschaften und umfangreichen Grünflächen, vereint Haselhorst den urbanen Lebensstil mit naturnaher Umgebung und bietet einen Lebensraum für eine Vielzahl von teilweise seltenen Pflanzen- und Tierarten.

Ein wichtiges Highlight in Haselhorst ist zweifellos die historische Zitadelle Spandau – eine Festung, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Mit ihren massiven Mauern, Türmen und Bastionen diente dieses Bauwerk ursprünglich als Verteidigungsanlage gegen mögliche Bedrohungen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Zitadelle Spandau kontinuierlich erweitert und umgebaut, um den wechselnden militärischen Anforderungen gerecht zu werden. Heutzutage ist die Zitadelle nicht nur ein Museum, sondern auch ein bekannter Veranstaltungsort für Opern-Air-Konzerte, Theateraufführungen, Festivals und Märkte, die das historische Ambiente mit modernem Leben füllen.

In Haselhorst liegt auch eine thematische Stadt im Stil von Wild West, in der Cowboys, Indianer und Country-Musik die Atmosphäre des amerikanischen Westens jenseits des Mississippi im 19. Jahrhundert zum Leben erwecken. Nach langer Corona-Pause wurde die Westernstadt "Old Texas Town" im Juni 2022 wiedereröffnet.

Bis zum 2026 soll am östlichen Ufer der Oberhavel ein großes Wohnquartier mit mehr als 2.500 Wohnungen und gut entwickelter Infrastruktur entstehen. Dieses ambitionierte Projekt namens „WATERKANT“ wurde 2018 in der Zusammenarbeit von Gewobag und WBM ins Leben gerufen. Erste Mieterinnen und Mieter zogen bereits 2020 in ihre Wohnungen mit Wasserblick ein.

Für die nächsten Jahre ist der Bau weiterer Wohnungen sowie Errichtung eines Hochhauses, Kindertagespflegen, Apotheken, Supermärkte, gastronomischer Einrichtungen, Jelbi-Stationen und verschiedener Freizeitangeboten vorgesehen. Das Projekt „WATERKANT“ zählt derzeit zu einem der wichtigsten Bauprojekte Spandaus und trägt dem Wachstum des bezahlbaren Wohnraumes in der Hauptstadt enorm bei.

 

Tiefwerder

Eine grüne Oase inmitten von Spandau

Tiefwerder ist vor allem für seine Wasserlandschaft bekannt. Der Havelkanal fließt durch das Viertel und bietet eine malerische Kulisse für Bootsfahrten, Angeln und Wassersportaktivitäten. Hier hat Sport einen hohen Stellenwert und aufgrund der günstigen Lage entlang des Flusses sind hier ideale Bedingungen für Kanufahren, Rudern und andere Wassersportarten geschaffen.

Umgeben von üppigem Grün und Wasser, zieht Tiefwerder die Naturliebhaber an und bietet reichlich Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Spaziergänge, Radfahren und Picknicks.

Ein Highlight in Tiefwerder sind zweifellos die Tiefwerder Wiesen – ein Naturschutzgebiet, das hauptsächlich aus Feuchtwiesen besteht und von einer vielfältigen Flora und Fauna geprägt ist. Das Landschaftsschutzgebiet bietet eine Abwechslung vom städtischen Trubel und ermöglicht den Besuchern, die Schönheit der Natur in Ruhe zu genießen. 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Besonderheit der Tiefwerder Wiesen sind die schwarzen Wasserbüffel, die hier das ganze Jahr über grasen, sodass kein künstliches Mähen der Wiesen erforderlich ist. 

Klein Venedig mitten in Tiefwerder ist ein malerischer Ort, der mit seinen schönen Kanälen an die Atmosphäre von Venedig erinnert. Hier befinden sich etliche Kleingartenkolonien und Wochenendhäuschen.  

 

Siemensstadt

Ein historischer Ortsteil in Berlin, der Innovation verkörpert

Die Geschichte von Siemensstadt ist eng mit dem Namen "Siemens" verbunden. Das Viertel wurde in den 1920er Jahren gegründet, als der deutsche Industrielle Werner von Siemens beschloss, eine eigene Fabrikstadt für sein Unternehmen zu schaffen. Der Unternehmer plante, eine moderne Produktionsstätte zu bauen, in der Arbeiter und Ingenieure zusammenarbeiten und innovative Lösungen entwickeln konnten. Die Produktionsstätten von Siemens spielten eine wesentliche Rolle bei der Elektrifizierung Berlins und trugen zur wirtschftlichen Entwicklung der Stadt bei. 

1929 wurde die Siemensbahn eröffnet, die ursprünglich als Werkbahn für die Mitarbeiter des Siemens-Konzerns diente und für diese Zeiten technisch fortschrittlich war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Teil des Berliner S-Bahn-Netzes und diente als regionale Verbindung zwischen Siemensstadt und dem Bahnhof Jungfernheide. Jedoch wurde der Betrieb der Siemensbahn in den 1980er Jahren eingestellt. Die Strecke war stark sanierungsbedürftig und konnte den Anforderungen des modernen Nahverkehrs nicht mehr gerecht werden. In den letzten Jahren gibt es Bestrebungen, diese historische Strecke wiederzubeleben und sie in das Berliner Verkehrsnetz zu integrieren. 

Siemensbahn heute

Die Architektur von Siemensstadt widerspiegelt die Bauhaus-Bewegung, die in den 20er Jahren in Deutschland florierte. Charakteristisch dafür sind die Backsteinbauten, die klare Linienführung und funktionale Gestaltungselemente aufweisen.

Heutzutage umfasst die stark ausgebaute Siemensstadt sowohl historische als auch moderne Industriekomplexe. Die Siemens AG ist eines der führenden Technologieunternehmen Deutschlands und betreibt zahlreiche Forschungseinrichtungen.

Ein wichtiges Merkmal von Siemensstadt ist auch das Projekt „Siemensstadt Square“, der "Campus der Zukunft", der auf eine nachhaltige Entwicklung des Bezirks und der Stadt abzielt. Das Ziel des Projektes ist es, Siemensstadt zu einem Modell für urbane Innovation zu machen – mit ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Integration und wirtschaftlichem Wachstum. Bis zum Jahr 2035 soll das heutige Siemens-Areal zu einem fortschrittlichen Ort der Zukunft werden. 

Siemensstadt ist jedoch nicht nur ein Technologiezentrum, sondern auch ein lebendiger Ort mit entwickelter Infrastruktur, modernen Wohnkomplexen mit Park- und Grünanlagen sowie vielen Angeboten für soziale und kulturelle Aktivitäten. Der Sportclub Siemensstadt ist eine der größten Sporteinrichtungen Berlins.

Nebst fünf weiteren Siedlungen der Berliner Moderne gehört Siemensstadt seit 2008 dem UNESCO-Welterbe an.

Stresow

Die Ortslage Stresow liegt am linken Ufer der Havel gegenüber der Altstadt, mit welcher er mit drei Brücken verbunden ist.

In Stresow befindet sich eine der erhaltenen Kasernen in Spandau, die Stresow-Kaserne. Sie steht unter Denkmalschutz und wird heutzutage als Mietwohnhaus mit 104 Wohneinheiten genutzt. Auf dem ehemaligen Kasernengelände wurde auch die Ernst-Ludwig-Heim-Grundschule erbaut.

Die einstige Geschützgießerei erstreckt sich unmittelbar am Ufer der Havel. Derzeit verharren zwei große Hallen des Gebäudes in Leerstand, doch zahlreiche Vorhaben, dem Areal neues Leben einzuhauchen, sind in Planung.

Beachtenswert ist die Entstehungsgeschichte des Bahnhofs in Stresow. Ursprünglich im Jahr 1846 von der Hamburger Eisenbahngesellschaft erbaut, diente er der Verbindung zwischen Berlin und Hamburg und trug den Namen "Hamburger Bahnhof". Später wurde er als Hauptbahnhof in Spandau benutzt, bis im Jahr 1997 die Station „West-Spandau“ zum Hauptbahnhof im Bezirk wurde und der Bahnhof in Stresow endgültig in Stresow-Bahnhof umbenannt wurde. Durch Süden von Stresow verlief früher auch die Strecke der Lehrter-Bahn.

Man kann auch das markante blaue Gebäude des Spiegelturm-Hotels, das über dem Viertel aufragt, nicht übersehen. Hier finden häufig Tagungen und unterschiedliche Events statt.